Filmabend und Filmgespräch „Die Bodenretter“

Auch in diesem Jahr war die brandenburgweite Ökofilmtour wieder im Hohen Fläming. In Kooperation mit dem Coconat wurde der Film „Die Bodenretter – Ackern mit Zukunft“ gezeigt. In der Doku geht es um die Frage, wie sich die Landwirtschaft an die zunehmende Trockenheit in Brandenburg anpassen kann. Die Stärkung unserer Böden ist dabei der Schlüssel, denn Böden speichern Wasser wie Schwämme, wenn man sie gezielt aufbaut und in dieser Funktion stärkt. In der Dokumentation wurde aufgezeigt, wie das gelingen kann und welche Pioniere in Brandenburg sich bereits auf den Weg gemacht haben.

Das Thema Wasserknappheit bewegt viele Menschen im Hohen Fläming, der Raum war entsprechend gut gefüllt. Im anschließenden Publikumsgespräch gab es viele Rückfragen insbesondere zu den konkreten Herausforderungen auf den landwirtschaftlichen Flächen und den in der Doku gezeigten Lösungswegen. Besprochen wurden insbesondere Agroforst, bodenschonenden Bodenbewirtschaftung (u.a. Direktsaat), Einsatz von Kompost und Komposttee zur Anregung der Bodenorganismen, Anbau von dürreresistenten Kulturen wie der Kichererbse.

Diese Fragen konnte Landwirt Mark Dümichen aus der Praxis und erster Hand beantworten. Er betreibt einen Familienbetrieb in mehreren Generationen im Niederen Fläming, südöstlich von Jüterbog. Es wurde deutlich, dass die Landwirtschaft ganz grundsätzlich unter Druck steht. Die Konkurrenz am Weltmarkt, steigende Preise bei Betriebsmitteln, das Fehlen von regionalen Verwertungs- und Vermarktungsstrukturen (z.B. Getreidemühle, Molkerei, Reinigung & Vepackung) macht es den regionalen Landwirten und Landwirtinnen schwer, von ihrem Beruf und ihren Produkten Leben zu können. Mark Dümichen möchte trotzdem nicht aufgeben und möchte seine Erfahrungen im Bodenaufbau gerne weitergeben.

Gesprochen wurde auch über das Konzept Solidarische Landwirtschaft- als Alternative zur fairen Vergütung von Produzenten und Produzentinnen und zum Aubau von Wertschöpfung in der Region. Das Konzept wird vor allem für den regionalen Gemüseanbau angewandt, könnte perspektivisch aber auch größer gedacht werden.

Daniel Diehl von der Wassermeisterei nutzte die Gelegenheit seine Wasserkarte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus der Wasserkarte können Echtzeitmessungen der Bodenfeuchte an verschiedenen Standorten in der Region eingesehen werden. Über das Bodenfeuchte-Netzwerk und die gesammelten Daten können die Auswirkungen des sich wandelnden Klimas vor Ort sichtbar gemacht. Daraus ableiten lässt sich auch, welche Anpassungsmaßnahmen wo nötig sind. Der Abend hat gezeigt, dass es bereits viele Lösungen in Brandenburg gibt, Pioniere sich längst auf den Weg gemacht haben und wir alle davon inspiriert ins Tun kommen können – im eigenen Garten, auf dem Acker, beim bewussten Konsum.

Auch im Hohen Fläming gibt es eine Solidarische Landwirtschaft, die noch neue Mitglieder sucht. Sei dabei!

Die 20. Ausgabe der Ökofilmtour findet von Januar bis April 2025 in bis zu 70 Orten in ganz Brandenburg statt. Das Programm des Brandenburgischen Festivals des Umwelt- und Naturfilms 2025 besteht aus 69 langen und kurzen Filmen, die sich mit sich mit globalem Umwelt- und Naturschutz und verwandten Themenkomplexen beschäftigen. Die Ökofilmtour ist eine Veranstaltung des FÖN e.V. www.oekofilmtour.de

Wenn Du Interesse an der Ökofilmtour hast, z.B. nächstes Jahr selbst einen Film ausstrahlen möchtest, melde dich unter: umwelt@ankerpunkt-hoherflaeming.de

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